[…] Wir haben jetzt drei Monate Lockdown hinter uns: Mitte März wurden die Grenzen zwischen Deutschland und der Schweiz geschlossen und erst Anfang dieser Woche wieder geöffnet. Beides war auch in Lauchringen deutlich zu spüren, vor allem vielleicht im Einzelhandel und in der Gastronomie.
Oder bezogen auf die Schulen, weil ich ja selbst Lehrer bin: Wir haben den Präsenzunterricht am 16. März eingestellt und erst diesen Montag wieder für Nichtprüfungsklassen aufgenommen. Auch das hat seine Spuren in Lauchringen hinterlassen, besonders vielleicht bei den Schülern und ihren Eltern.
Wenn ich so zurückschaue, war das Erschreckende die ungeheuerliche Geschwindigkeit, mit der der Lockdown kam. Er hat uns auch als SPD kalt erwischt: Eigentlich waren wir in unseren Ortsvereinen ja kurz davor, unsere Hauptversammlungen abzuhalten und unsere Delegierten für die Landtagswahl 2021 zu wählen. Das hat dann alles nicht mehr geklappt.
Umso erleichterter bin ich, dass wir uns heute hier wieder in Echt treffen können. Damit gebt ihr als Ortsverein Lauchringen sozusagen auch den Startschuss für die Rückkehr zur Normalität, oder sagen wir: den Startschuss für die Rückkehr zu einer „neuen Normalität“.
Normal ist natürlich das Format, in dem wir uns heute versammelt haben. Neu ist dagegen die Art und Weise, wie wir uns hier versammelt haben: mit Mundschutz und im Sicherheitsabstand. (Und neu ist vielleicht auch, dass wir uns mal wieder richtig über eine Versammlung wie diese freuen!)
Dasselbe ist im ganzen Kreis passiert:
Mitte März haben wir alle Versammlungen und Veranstaltungen abgesagt. Damit kam unsere normale Parteiarbeit zum Erliegen.
Im April und Mai haben manche Ortsvereine wie Bonndorf dann digitale Stammtische eingerichtet. Der Kreisvorstand hat einen digitalen 1.-Mai-Hock veranstaltet (noch auf YouTube zu sehen). Und wir alle haben diverse Video-Vorstandssitzungen abgehalten. Damit haben wir versucht, das Normale irgendwie an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Jetzt im Juni haben wir angefangen, wieder zu Versammlungen und Veranstaltungen einzuladen. Meine Hoffnung ist aber, dass wir damit in eine neue Normalität der Parteiarbeit eingetreten sind.
Der Lockdown hat uns nicht nur vor große Herausforderungen gestellt, sondern er hat uns auch große Möglichkeiten vor Augen geführt. Ich meine damit zum Beispiel die Digitalisierung: In der Wirtschaft war Home-Office plötzlich genauso möglich wie Fernunterricht in der Schule. Und auch wir Genossen haben spätestens in dieser Zeit manche Vorzüge der digitalen Tools kennengelernt.
Meine Hoffnung ist, dass wir da dranbleiben! Denn das wäre sicher nachhaltig und vermutlich auch motivierend. […] Und damit wir für den nächsten Lockdown gerüstet sind, müssen wir dringend an die Satzung der SPD ran, um überhaupt die Option zu haben, Versammlungen mit Wahlen im Internet durchzuführen. […]