Leserbrief: Innovationsstunden

Bild: Jim Stritzky

Langsam fällt der Groschen: Recht hat Bernhard Junginger in seinem Kommentar, wenn er fordert „Lehrer vor Technik“. Denn tatsächlich lässt sich derzeit vielerorts beobachten, wie der blinde Glaube um sich greift, die Technik werde es schon richten: in der Sicherheitspolitik, in der Umweltpolitik, nun auch in der Bildungspolitik. Einmal ganz abgesehen davon, dass eine Landesregierung schon mehr als ein mickriges Prozent der Mittel aus dem Digitalpakt des Bundes abrufen sollte, wenn sie derart an technische Lösungen glaubt – Junginger ist zuzustimmen, wenn er schreibt: „Werden Pädagogen nicht entsprechend geschult und betreut, nutzt die beste Hardware wenig“. Warum folgen wir also nicht einem Vorschlag des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg und stellen unseren Schulen „Innovationsstunden“ zur Verfügung? Damit könnten Schulleitungen die Stellen sogenannter Digitalisierungskoordinatoren einrichten, jener Menschen also, die nicht nur die Technik betreuen, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer schulen könnten. Das Ergebnis wäre eine schnellere und professionellere Digitalisierung, ganz zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen.

Dr. Peter Schallmayer
Höchenschwand