„Welchen Weg diese Plakate hinter sich haben, wissen die wenigsten“, sagt Dr. Peter Schallmayer und schaut die Laterne hinauf. Dort oben hängt das Konterfei des SPD-Landtagskandidaten – im ziemlich unhandlichen Format A0, „damit aber auch Autofahrer*innen den Text lesen können“. Seit vergangenem Wochenende hängen sie wieder, die Plakate der Kandidierenden für die Landtagswahl am 14. März. Ein halbes Jahr dauerte es von der Präsentation erster Gestaltungsideen bis zur Auslieferung in die Wahlkreise.
Schallmayer hat inzwischen die nächste Laterne erreicht, „eine gute Laterne“, wie er zufrieden feststellt: Weder an einer gefährlichen Straßeneinmündung, noch mit einem amtlichen Verkehrszeichen, dafür in Sichtweite zum Supermarkt, „derzeit ja Begegnungsstätte Nummer Eins.“ Auch die politische Konkurrenz hängt hier noch nicht, also legt der Kandidat rasch zwei Plakate um den Laternenmast, die sein Begleiter und SPD-Zweitkandidat Nico Kiefer mit geübter Hand festzurrt: zwei große Kabelbilder in der Mitte, sechs kleine am Rand: „Plakate müssen sturmsicher angebracht werden.“ Grundsätzlich stprlz sei man hier in Herten darauf, alle Plakate selbst auf- und wieder abzuhängen. „Und wir freuen uns sehr über einen Kandidaten, der mithilft.“
Und weiter tuckert der Traktor die Straße entlang, während Schallmayer erzählt: Im September habe eine Werbeagentur die ersten Entwürfe zu den verschiedenen Wahlplakaten vorgestellt, „denn neben den Kandidierendenplakaten gibt es noch die Themenplakate.“ Die liegen auch im wilden Haufen auf der Ablage des Traktors, zum Elektroauto, zur Kita, zum Nahverkehr und zur Schule. Auch einzelne Plakate mit dem Gesicht des SPD-Spitzenkandidaten Andreas Stoch sind zu sehen.
Die nächste Laterne, zwei Plakate, acht Kabelbinder, Schallmayer ist inzwischen beim Fotoshooting angekommen. „Das war im Oktober in Esslingen. Ordentlich eingepudert haben sie uns, zum Glück wirken die Fotos jetzt eher natürlich.“ Einige Wochen später dann die Bestellung – und banges Warten, denn „jeder hat Angst vor einem Schreibfehler.“ Schließlich die Auslieferung und erleichtertes Aufatmen, alles habe super ausgeschaut.
Wie viele Plakate sie im gesamten Wahlkreis Waldshut-Rheinfelden aufhängen wollen? „Wir haben Material für 600 Laternen, das muss aber für die gesamte Strecke von Jestetten bis Herten reichen, und die Plakate müssen in sechs Wochen ja auch wieder abgehängt werden“, erläutert der Kandidat. Überaus dankbar sei er daher für die Unterstützung durch die 18 SPD-Ortsvereine. Sie hätten ihren Teil der Plakate am Wochenende abgeholt und gleich mit dem Plakatieren begonnen, „bei Regen und Sturm. Aber uns bläst es so schnell nicht um“, lacht der Kandidat und greift zum nächsten Plakat.