Wie es um die Wohnungslosenhilfe im Landkreis Waldshut bestellt ist, darüber informierte sich Dr. Peter Schallmayer jüngst vor Ort: Gemeinsam mit der SPD-Stadträtin Claudia Hecht besuchte der SPD-Landtagskandidat Wärmstube und Haus Benedikt des AGJ Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation, um mit Mitarbeiter*innen und Betroffenenvertretern ins Gespräch zu kommen. „Derzeit gilt ja die Devise, zu Hause zu bleiben. Aber was machen Menschen ohne Zuhause? Auch sie müssen wir im Blick haben,“ forderte Schallmayer.
Auf die besonderen Herausforderungen durch Corona und den Lockdown kam auch Sortis-Aki Kiokpasoglou zu sprechen. Die Lebenssituation von Menschen in besonderen sozialen Problemlagen habe sich eindeutig verschlechtert, erläuterte der Leiter der Wohnungslosenhilfe: Wärmestube und Beratungsbüros, schon vor der Krise zu klein, seien durch Hygienemaßnahmen und Abstandregeln weiter geschrumpft. Eva-Maria Hornung von der ambulanten Fachberatung verwies hier auch auf einen grundsätzlich fehlenden Bereich für Frauen, „sozusagen als Stammtisch für Begegnung und Betätigung.“
Im Haus Benedikt, Teil der stationären Hilfe, herrsche trotz aller Widrigkeiten jedoch ein guter Zusammenhalt, bestätigten die Betroffenenvertreter. Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen begegneten sich auf Augenhöhe und jeder beteilige sich an den täglichen Aufgaben. Allerdings stünde aufgrund der Corona-Maßnahmen nurmehr ein Zimmer als Notunterkunft zur Verfügung, berichtete Caroline Maier von der aufsuchenden Sozialarbeit. Außerdem beklagten die Anwesenden eine unzureichende Anbindung Schmitzingens an den öffentlichen Nahverkehr.
„Bildung, Gesundheit, Mobilität, darum geht es andernorts und darum geht es hier“, fasste Schallmayer schließlich zusammen: Eine größere Wärmstube sei vonnöten als Ort des Austauschs, der Information und der Bildung. Mehr Ärzte auf dem Land seien unabdingbar, um lange Fahrten in Nachbarkreise zu vermeiden. Und günstige Verkehrskonzepte seien nötig, um allen Menschen Bewegungsfreiheit zu gewähren. Deswegen mache er sich zum Beispiel für das 365-Euro-Ticket stark. „Grundsätzlich aber gilt: Das Land muss notfalls dafür sorgen, dass alle Kommunen und Kreise ihrer Aufgabe nachkommen können, nämlich gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Bürger*innen herzustellen.“