Wie es derzeit um den Dreiklang von „Bildung, Beratung und Begegnung“ bestellt ist, davon berichteten Martina Erdmann, Leiterin der Volkshochschule in Waldshut-Tiengen, sowie Cindy Fehrenbacher, Geschäftsführerin. Anlass war der Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten. Denn, so Dr. Peter Schallmayer: „Volkshochschulen leisten eine wichtigen Beitrag zur Bildung. Mit ihrem Angebot sind sie zentral für die positive Gestaltung des Wandels in Gesellschaft und Wirtschaft.“ Nicht nur in der Krise stünde ihnen deutlich mehr Aufmerksamkeit zu.
Auf diese Krise blicke sie mit gemischten Gefühlen, sagte Erdmann. Einerseits habe ein Digitalisierungsschub stattgefunden, wie auch Fehrenbacher bestätigte: Einige Veranstaltungen hätten virtuell fortgeführt und hochkarätige Dozent*innen aus der ganzen Republik gewonnen werden können, auch dank der Kooperation der Volkshochschulen untereinander. Anderseits fehle einfach eine klare Öffnungsperspektive, erläuterte Erdmann: die Schulschließungen hätten die Kursraumnot vergrößert, einige Kursleiter*innen kämen in prekäre Verhältnisse und die zugewiesenen Mittel hätten nur einen Teil der Ausfälle kompensieren können.
Auch auf grundsätzliche Herausforderungen kamen Erdmann und Schallmayer zu sprechen: die weiten Wege zum Kursort im ländlichen Raum ohne geeigneten Nahverkehr am Abend; die schwierige Akquise von Dozent*innen in der Grenzregion ohne finanzielle Förderung; die kraftraubende Zertifizierung auch kleiner Volkshochschulen und die drohende Basisqualifizierung des Lehrpersonals. Angesichts dieser vielfältigen Aufgaben forderte Schallmayer abschließend eine echte Drittelfinanzierung der Volkshochschulen durch das Land, wie sie im Weiterbildungspakt vorgesehen sei. Dafür wolle er sich im Falle seiner Wahl am 14. März auch einsetzen.