Artikel: Digitalisierung am Hochrhein

Bild: BLV BW

„Digitalisierung funktioniert nicht auf Knopfdruck“, so eine der Thesen, die Kersten Schröder (1. stv. Vorsitzender Landesbezirk Südbaden) im Rahmen einer online vom SPD Kreisverband Waldshut durchgeführten Podiumsdiskussion zum Thema „Krisenfestes Klassenzimmer“ vertrat. Mitorganisator und BLV-Mitglied Dr. Peter Schallmayer, zugleich SPD-Landtagskandidat für Waldshut-Rheinfelden, machte an diesem Abend den Lehrkräftemangel am Hochrhein zu seinem zentralen Thema.

Kersten Schröder wies in seinem Beitrag darauf hin, dass aus allen Schulen – unabhängig vom technischen Ausstattungszustand – die Corona-bedingte Mehrbelastung, die z. B. durch parallele Präsenz- und Fernbeschulung entstehe, zentrales Thema bei den Lehrkräften der beruflichen Schulen sei. Diese Mehrbelastung dürfe nicht als selbstverständlich von der Lehrkraft zu erbringen angenommen und damit zu einem Dauerzustand werden. Denn die Mehrbelastungen führen auch zu zeitlichem Mehraufwand, der bisher nicht vergütet worden sei. Dieser zeitliche Mehraufwand wird auch nicht erfasst, weil die Arbeitszeit der Lehrkräfte in Deputatsstunden und nicht in echten Zeitstunden abgerechnet werde. „Die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung muss gesenkt werden. Zumindest bedarf es aber einer pauschalen Zeitgutschrift für die Lehrkräfte, um die aktuellen Mehrbelastungen auszugleichen“. Zu den weiteren Diskussionspunkten, bei denen grundsätzlich Einigkeit herrschte, gehörte, dass es dringend erforderlich ist, dass die Schulen am Hochrhein mit einer schnellen und vor allem stabilen Internetverbindung ausgestattet werden. Auch dürfe in Fernunterrichtsphasen nicht die (nicht) vorhandene technische Ausstattung der Schüler*innen über den Lernerfolg entscheiden. „Wir brauchen am Hochrhein endlich gleichwertige Lernverhältnisse“, resümieren Schallmayer und Schröder abschließend.

Quelle: BLV-Magazin 1 (2021), S. 68.